Almuths ethno-histo Blog

Dies ist Almuth Waldenbergers allererster Blog, den sie für das Tutorium zur Vorlesung "Geschichte der Kultur- und Sozialanthropologie" an der Universität Wien im Wintersemester 2005/06 eröffnet hat. Blogs Frauchen ist grundlos sehr stolz darauf und freut sich auf viele schöne Posts und Kommentare!

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Standort: Wien, Wien, Austria

Freitag, Juli 05, 2013

Nennen wir es Vielfalt!

Ich hatte heute ein Tief. Schaut euch mal das Bild an. Erkennt ihr das Problem? Wir haben die beiden Verben "sti" (wissen) und "citi" (lesen). Sie enden beide auf i, aber werden völlig unterschiedlich konjugiert. Es gibt keine Anzeichen dafür, welche Endungen verwendet werden sollen. Dieses Problem gibt es, wenn ich streng zähle, 16 Mal. DAZU kommen noch die unregelmäßigen Verben!
Und DANN gibt es noch Verben, wo völlig ohne Vorwarnung in der 3. Person Singular aus "o" ein "oa" wird oder Ähnliches. Ohne Anzeichen, ohne Regelmäßigkeit. Es ist einfach da und ich habe heute ein "sad face" von der profesoara deswegen bekommen, so eins: ":-("!

Übrigens wird es in den anderen Verbformen (es gibt ja so viele: Konjugativ, Optativ, andere Zeiten) nur wenig besser.

Ich bin heute beim Abendessen (zweieinhalb Stunden habe ich davor geschlafen, wegen vollem Kopf und Mini-Jetlag) draufgekommen, warum mich diese, nennen wir es freundlich "Vielfalt", so persönlich betrifft. Es ist wie damals beim Lateinlernen, nur dass es damals fünf Konjugationen gab, keine Ausnahmen, und ein paar ganz wenige unregelmäßige Verben.

Lebendige Sprachen sind ein Hund!

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Morgen geht es übrigens nach Sibiu. Plus: Juhu, das wird so schön! Minus: 9 Uhr morgens Abfahrt! (Doppelminus: Heißt es nun "morgens" oder "Morgens"? Wieso kann ich meine eigene Sprache nicht wenigstens?)