Almuths ethno-histo Blog

Dies ist Almuth Waldenbergers allererster Blog, den sie für das Tutorium zur Vorlesung "Geschichte der Kultur- und Sozialanthropologie" an der Universität Wien im Wintersemester 2005/06 eröffnet hat. Blogs Frauchen ist grundlos sehr stolz darauf und freut sich auf viele schöne Posts und Kommentare!

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Standort: Wien, Wien, Austria

Sonntag, Juli 07, 2013

Auf den Tâmpa!

In einer halben Stunde werde ich, sofern nicht aus dem diesigen Wetter Regen wird, den Hausberg von Brasov besteigen. Die Stadt liegt ja inmitten von Bergen (Hügeln könnte man auch sagen), und der Tâmpa ist der größte, auf der auch die wichtigste Festung der Stadt lag, die in ihrer gesamten Geschichte nie eingenommen wurde, wie man sagt. Sie wurde schließlich, damit das auch so bleibt, abgetragen und die Steine für eine Befestigung der deutschen Stadt verwendet (die Ungarn und Rumänen lebten in Stadtvierteln außerhalb und machten sich einen Spaß daraus, den Bach, der durch die Innenstadt führt, als "den Stinkenden" zu bezeichnen, weil sie in ihn alle ihre Ausscheidungen und Abfälle kippten, bevor er zu den Deutschen weiterfloss). Aber angeblich kann man da oben noch eine Ruine besichtigen.
Der Tâmpa liegt genau neben meinem Hotel. Wenn ich unten in der Stadt bin (zum Hotel muss man schon ein wenig bergauf wandern) und nicht weiß, in welche Richtung es heimwärts geht, suche ich einfach am Horizont nach dem Tâmpa und marschiere in diese Richtung.
Hier, ist er nicht nett, von der Stadt aus fotografiert:
Das ist er vom Berg gegenüber, auf dem die Zitadelle steht, die noch erhalten ist und in der vier Restaurants untergebracht sind. Wie waren bei der zweieinhalbstündigen Stadtführung (8 Kilometer!) dort oben und konnten die Entwicklung der Stadt von der kleinen Kolonie über die deutsche Stadt, dann Festung, bis zur kommunistischen Industriestadt mit dem entsprechenden riesigen neuen Stadtviertel schön nachvollziehen.
Beachtet den kosmopolitischen weißen Schriftzug!